5 Tage Altmühltal/Bayern

2 Kommentare

Endlich haben wir es geschafft, mal ein paar Tage ins Altmühltal zu fahren. Einmal sind wir bereits vor vielen Jahren auf der Fahrt zwischen München und Nürnberg hier durchgekommen und waren ganz begeistert von der wunderschönen Gegend.

Unseren Campingplatz in Dollnstein haben wir bereits von zuhause aus gebucht… unter der Woche ist um diese Zeit noch nicht so viel los… aber an den Wochenenden ist der Platz den ganzen Sommer über ausgebucht. Uns hat es dort sehr gut gefallen, alles war bestens und er liegt sehr schön.

Von Dollnstein geht der Altmühlradweg in zwei Richtungen… Richtung Gunzenhausen und Richtung Kelheim. Wir haben nämlich die Absicht, hier ganz viel Rad zu fahren.

Unsere erste Tour hat uns dann bei wunderschönem Wetter nach Solnhofen geführt… vorbei an der berühmten Felsgruppe „12 Apostel“. Zu dieser schönen Felsformation kann man auch von Solnhofen aus wandern… der Blick von dort oben über das Altmühltal soll toll sein. Aber wir sind ja mit dem Rad unterwegs und wollen nicht wandern.

Weiter ging es an der Altmühl entlang Richtung Solnhofen. Dort folgten wir einem Schild „Klosterbrot“ und kamen zu einem Klosterladen mit einem sehr schönen Innenhof uns sehr frechen Hühnern. Die versuchten nämlich uns unseren Kuchen vom Teller runter zu picken. Im Klosterladen gibt es Sauerteigbrote, Kaffee und Kuchen, Wurst-, Käse- und Schmalzbrote und man sitzt ganz nett im Innenhof.

In Solnhofen wurden bei Ausgrabungen in den 60er Jahren Grundmauern und Reste von mehreren Kirchen seit dem 6. Jahrhundert gefunden, die man an der Sola-Basilika ein Stück oberhalb bewundern kann. Bei den Ausgrabungen wurden sogar Siedlungsspuren gefunden, die bis in die Mittelsteinzeit (ca. 8000 bis 500 vor Chr.) zurückreichen.

Am zweiten Tag ging es dann in die andere Richtung am Altmühltal-Radweg entlang Richtung Eichstätt. Eigentlich müssen wir gar keine Dörfer oder Städte besuchen, es reicht diesen wunderschönen Weg entlang der Altmühl zu fahren und die wunderschöne Natur in sich aufzusaugen… der Weg ist hier das Ziel.

Gleich am Ortsausgang von Dollnstein findet man wieder diese bizarren Felsen und den ganzen Weg bis nach Eichstätt tauchen immer wieder welche am linken Wegrand auf.

In Eichstätt angekommen fährt man noch einige Kilometer auf schönen Radwegen um den Ort rum, bis man in die Innenstadt gelangt. Auf der rechten Seite taucht dann irgendwann die Willibaldsburg auf, die 1355 errichtet wurde und lange als Bischofssitz diente.

Überhaupt ist die Stadt voll mit Sehenswürdigkeiten aus der Zeit, als sie Bischofssitz war. Man könnte einen ganzen Tag dort verbringen und hätte wahrscheinlich noch nicht alles gesehen. Wenn ihr mehr Interesse an den Sehenswürdigkeiten von Eichstätt habt, schaut mal auf deren Seite.

Wir waren nur in der schönen barocken Altstadt, um uns einen leckeren Eisbecher zu gönnen und haben uns dann bald wieder auf den Weg zurück gemacht, da es total heiß war und wir nicht mehr genügend Energie hatten, um uns mehr anzusehen.

Auch auf dem Rückweg haben wir wieder Schönes entdeckt… u.a. diese Schwanenfamilie. Es war so lustig, den Jungen zuzusehen, die beim Tauchen immer das ganze Hinterteil in die Luft streckten.

Am dritten Tag sind wir mit unserem Camper etwas weiter weggefahren, in die Gegend von Kelheim. Dort gibt es so Vieles zu entdecken, dass wir eigentlich Tage dafür gebraucht hätten. Wir haben uns aber nur 3 Orte mit besonderen Sehenswürdigkeiten rausgesucht und sind diese abgefahren.

Kelheim

Ein ganz besonderer Ort ist die Befreiungshalle oberhalb von Kelheim. König Ludwig I. hat dieses Denkmal als Gedenkstätte für die erfolgreichen Schlachten gegen Napoleon in den Jahren 1813-1815 bauen lassen. Außen befinden sich 18 Statuen, die für die deutschen Volksstämme der Zeit stehen.

Der Eintritt kostet 4,50 Euro pro Person… wir finden, es hat sich gelohnt. Zusätzlich haben wir noch 2,50 Euro für den Parkplatz bezahlt.

Im prunkvollen Innenraum gibt es 34 Siegesgöttinen zu sehen, die sich auf vergoldete Schilde stützen… diese sollen aus eingeschmolzenen Geschützen entstanden sein. Im Innenraum kann man über 165 Treppen ganz nach oben steigen und wird mit einem tollen Ausblick belohnt.

Anschließend haben wir uns in die Altstadt von Kelheim aufgemacht. Dort sind so viele historische Gebäude, dass man sie gar nicht alle fotografieren kann. Man kann einfach durch die Altstadt laufen, überall sind Schilder angebracht, was in welchem Gebäude früher war. Und natürlich gibt es viele schöne Restaurants und Cafés.

Einer der Türme am Eingang zur Altstadt

Schleiferturm – ein Ehrenmal für die Gefallenen des ersten Weltkrieges

Dieses Denkmal gegenüber vom Schleiferturm wurde zum Gedenken an den Pölsterl errichtet… ein wohl geistig behinderter Mann, der von 1847 – 1920 in Kelheim lebte, bei der Bevölkerung beliebt war und dort täglich bettelnd mit seinem Korb am Arm umherzog und immer das gleiche Lied sang. Das Denkmal wurde bereits 2 Jahre nach seinem Tod errichtet.

Das alte Rathaus von Kelheim (1548 erbaut)

Abensberg

Von Kelheim aus sind wir 15 km weitergefahren, in den schönen Ort Abensberg. Dort befindet sich die Bierbrauerei Kuchlbauer, die 1999 einen Turm von Friedrich Hundertwasser entwerfen lies. Der Entwurf konnte jedoch nicht umgesetzt werden und diente erst 2007 nach dem Tod von Hundertwasser als Inspiration für seinen Freund und Mitarbeiter Peter Pelikan, der nach den Plänen Hundertwassers den Turm entwarf, der dann gebaut wurde. Das Kunsthaus, das direkt neben dem Turm liegt, wurde ebenfalls von Pelikan entworfen und enthält eine große Ausstellung von Hundertwassers Werken und Dokumentationen seiner Bauprojekte.

Den Turm kann man leider von innen nur zusammen mit einer Führung durch die Brauerei besichtigen. Der Preis von 13,50 Euro war uns dafür ehrlich gesagt zu viel, da uns nur der Turm interessiert hätte. Aber auch von aussen sind diese Bauwerke sehr beeindruckend.

Essing

Der kleine Ort Essing liegt an einem Seitenarm der Altmühl, ca. 20 km von Abensberg entfernt. Er ist wunderschön gelegen und schmiegt sich an die dahinter liegenden Jurafelsen. Im Ortskern führt die alte Holzbrücke durch ein Tor über den Fluss. Auf der anderen Seite trifft man auf den Kunstweg „Kunst an Fels und Fluss“, auf dem man zahlreiche Kunstwerke besichtigen kann.

Oberhalb des Ortes befindet sich die Burg Randeck. Am Ende von Essing wurde 1986 eine der längsten Holzbrücken Europas errichtet, um den Main-Donau-Kanal zu überqueren – der Tatzlwurm mit 193 Metern.

Eigentlich wollten wir uns noch den Blautopf in Essing anschauen, eine Quelle bzw. ein Weiher, dessen Wasser durch die Lichteinstrahlung und darin enthaltenes Magnesium smaragdgrün bis blau erscheint. Dafür waren wir aber dann doch zu müde gelaufen. Zum Blautopf kommt man, wenn man aus dem Ort raus am Tatzlwurm vorbeigeht… dort geht ein Weg rechts in den Wald hoch.

Kurz vor Essing, aus Kelheim kommend, befindet sich noch die Tropfsteinhöhle Schulerloch, die besichtigt werden kann.

2 Kommentare

  1. Vielen Dank für diese tolle Inspiration. Das Altmühltal steht bei uns schon länger auf der Liste für einen Wochenendtrip (wir haben es nicht so weit zu fahren durch), deshalb fand ich es schön, deinen Bericht zu lesen.

Kommentar verfassen